headquarter entertainment
 
 
headquarter bands
Jel Jel TourdatesJel Releases

JelJel

In Chicago geboren und der Bay-Area um Oakland beheimatet, zeigt sich Producer und Rapper Jeffrey Logan aka. Jel als heißester Anwärter auf den Titel "bester Indie-Rap Produzent der vergangenen Dekade. Derartige Übertreibungen sind zugegebenermaßen zum Standart vieler Pressekits geworden, bei Jel jedoch stimmt im Gegensatz vieler seiner Kollegen auch die Vita. An deren Anfang liegen die Deep Puddle Dynamics, eine Gruppe in der neben Slug von Atmosphere auch Jels musikalischer Weggefährten Doseone mitwirkte. Darauf folgte die Gründung von Subtle, Themselves und nicht zuletzt 13&god. Letztere, die bayrischen Indietronikpioniere um The Notwist einschließende, Kollaboration tourte noch vor zwei Jahren durch Europa. Jel und Doseones drängende Klangexperimente sind futuristisch und bilden einen der wenigen Momente and denen Rock und Rap eine erfolgreiche ehe eingingen. Neben seinen zahlreichen Projekten bastelte Jel obendrein gemeinsam mit Odd Nosdam an Labelfreund Serengetis Kenny Dennis EP und der darauffolgenden Veröffentlichung C.A.R. Auf dem Papier wirkt es vielleicht etwas befremdlich, dass Late Pass, Jels gerade frisch auf anticon erschienene Platte, erst sein drittes Soloalbum sein soll. Aber nicht wenn dann die Akribie betrachtet mit der es gefertigt und eingespielt wurde. Samples, peitschende Drums und verstörende Vocals wurden mit chirurgischer Präzision aneinandergereiht. Am Ende des sechsjährigen Produktionsprozesses lag abermals Odd Nosdam, der der LP in seinem Studio als Co-Produzent den letzten Schliff gab. Das finale Mixing übernahm Jesse Nichols, welcher in den renommierten Fantasy Studios eben jenes SSL Mixing Board nutzte das Dr. Der himself in den 80ern und 90ern favorisierte um Klassiker der Rapgeschichte abzumischen. Das Ergebnis hört sich wie eine Mischung aus der Explosivität Public Enemys und der Verspultheit deutscher Krautgrößen wie Can. Und wer das für unmöglich hält, kann sich auf Late Pass eines Besseren belehren, denn Jels Musik ist scheppernd und intensiv, aber nicht ohne den nötigen Swing um Köpfe zum nicken zu bewegen. Wie eine psychedelische Klangcollage, die die üblichen Klischees zu umgehen vermag. Late Pass ist weder bizarr noch cineastisch, es lässt den Hörer im Taumel, aber nicht wie auf Drogen, sondern wie nach ein paar Umdrehungen um die eigene Achse. Und wer genau hinhört, erkennt vielleicht auch die eine oder andere Lieblingspunchline, nur diesmal in einen Mantel aus Verzerrung gehüllt.

Links
http://www.anticon.com